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Reden hilft

ein Aufruf zum Präventionstag Suizid am 10. September

| Allgemeines, Führungskräfte, Mitarbeiter,

 

Eine erschreckende Zahl: Fast 10.000 Menschen nehmen sich in Deutschland jedes Jahr das Leben. D.h. jährlich sterben in Deutschland mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, illegale Drogen und Gewalt.[1]

 

Auch wenn mit zunehmendem Alter das Risiko steigt, gehört Suizid in der Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen weltweit zur zweithäufigsten Todesursache. „Es gibt selten den einen Grund. Oft kommen mehrere Faktoren zusammen, dass Menschen sich gezwungen fühlen, diesen Schritt zu gehen.“, so Boróka Demeter, Leiterin der EAP-Beratung bei INSITE-Interventions GmbH, einem der führenden Beratungsunternehmen für psycho-soziale Themen. „Unstrittig aber ist eine große seelische Not bei den Betroffenen.“

 

Aktiv werden und Hoffnung schaffen“ – das Motto des diesjährigen Welttages der Suizidprävention formuliert den Anspruch, der uns als Gesamtgesellschaft leiten sollte.

 

Auch wenn viele Themen glücklicherweise enttabuisiert worden sind und im persönlichen Austausch angesprochen werden, ist die Unsicherheit bei dem Thema Suizid sehr groß. Viele Menschen haben die Sorge: „Wenn ich jemanden auf Lebensüberdrußgedanken anspreche, dann bringe ich ihn oder sie erst recht auf falsche Gedanken." Boróka Demeter ist da eindeutig: „Wenn im eigenen Umfeld jemand völlig niedergeschlagen und hoffnungslos erscheint, ist es wichtig, aktiv das Gespräch zu suchen - Auch wenn es schwer fällt. Wir können der Wegweiser aus einer hoffnungslos scheinenden Sackgasse sein.

 

Entlastende und helfende Funktion können auch Menschen im beruflichen Umfeld übernehmen. Viele Unternehmen bilden mittlerweile mentale Ersthelfer aus. Ein Aspekt ihrer Aufgabe ist das achtsame Wahrnehmen und Ansprechen von belasteten Kolleginnen und Kollegen. Wichtig ist es, Betroffene möglichst schnell in professionelle Hilfe zu bringen, wo die Schwere der Suizidgefahr eingeschätzt werden kann. Eine Anlaufstelle kann die EAP-Beratung sein, wo fachkundige Expertinnen und Experten beraten und Hilfestellung geben. Gerade niederschwellige Angebote sind in einer solchen herausfordernden Situation sehr sinnvoll.

 

Auch für Menschen, die jemanden auf diese Weise verloren haben, kann es hilfreich sein, darüber in einem vertraulichen Kontext zu sprechen. „Wenn Menschen nicht die Möglichkeit haben, über das Geschehene zu sprechen, wird Trauern schwierig. Reden ist ein wichtiger Mosaikstein bei der Trauerbewältigung.“, so die Expertin.

 

Für weitere Informationen zu dem Thema:

 

Auf der Seite www.suizidprophylaxe.de gibt es eine Reihe wichtiger Warnsignale. Zudem werden typische Vorurteile und Annahmen dort wirksam entkräftet.[2]

Den aktuellen Spot zur Kampagne „Reden kostet nichts“ gibt es hier: Welttag der Suizidprävention – Deutschland | Nationales Suizid-Präventionsprogramm für Deutschland in Kooperation mit der Deutschen Akademie für Suizidprävention und der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention (welttag-suizidpraevention.de)

 

 


[1]Suizidstatistiken: NaSPro (suizidpraevention.de)

[2]Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention e.V. (suizidprophylaxe.de)