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Deeskalation in Konflikten - Teil 2

Schritte der Deeskalation

| Allgemeines, Mitarbeiter,

Wie können Sie selbst einen Konflikt deeskalieren? Im zweiten Teil unseres Artikels erläutern wir anhand von  Deeskalationsstrategien, wie Sie in Diskussionssituationen angemessen agieren.

Ein Konflikt ist zunächst ein Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Ansichten und/oder Interessen. Nicht immer werden diese voneinander abweichenden Auffassungen gut untereinander geklärt.

In Teil 1 erläutern wir, wie sich Konflikte zeigen und welche unterschiedliche Arten es gibt.

Hier geht's zum 1. Teil

 

In diesem zweiten Teil gehen wir auf Strategien zur Deeskalation ein

Folgende Schritte helfen Ihnen, eine Situation zu entschärfen und für eine bessere Kommunikation zu sorgen.

1. Durchatmen
Zu Beginn ist es wichtig, das eigene Erregungsniveau zu senken, andernfalls kann es schnell passieren, dass Sie selbst nicht mehr wissen, was Sie tun.

Atmen Sie hierzu tief durch, spüren Sie die Anspannung im Körper und versuchen Sie gleichzeitig, sich zu entspannen. Lockern Sie Ihre Nackenmuskulatur, Arm- und Oberkörpermuskulatur, dehnen Sie durch die Atmung den Brustkorb, bleiben Sie in einer aufrechten Körperhaltung. Machen Sie sich selbst Mut, beispielsweise, indem Sie sich sagen: „Ich schaffe das gut zu klären!“

2. Situation offen und freundlich gestalten

Versuchen Sie, die Situation aus der Vogelperspektive heraus zu betrachten. Wie stehen Sie zueinander? Halten Sie die notwendige Distanz ein und nehmen Sie eine Körperhaltung ein, die Souveränität aber keine Bedrohung ausstrahlt.

Bleiben Sie in Ihrer Körperhaltung offen (z. B. offene Armhaltung), bleiben Sie mit ihren Augen bei ihrem Gegenüber und versuchen Sie, freundlich zu schauen. Gewähren Sie Ihrem Gegenüber eine Fluchtmöglichkeit, versperren Sie ihm/ihr also nicht den Weg. Dies nimmt ihr:e Gesprächspartner:in sonst unbewusst als Bedrohung wahr.

3. Kurze klare Sätze

Verwenden Sie eine kurze, klare Sprache. Personen in einem hohen Erregungsniveau sind nur begrenzt aufnahmefähig. Zu viel Reden, verschachtelte Sätze und unklare Formulierungen werden nicht verstanden und können zu einer weiteren Erregung führen.
 

4. Auf Gegenüber eingehen

Versuchen Sie Ihr:e Gesprächspartner:in zu beruhigen. Dabei hilft es, zu verstehen, was ihn/sie gerade aufregt. Signalisieren Sie der Person, dass Sie offen und verständnisvoll für deren Meinung sind.

Formulieren Sie Ich-Botschaften: „Ich kann verstehen, dass Sie sich ärgern“, „Ich nehme wahr, dass Sie gerade sehr erregt sind.“

Falls Sie anderer Meinung sind als Ihr Gegenüber, dann stellen Sie die beiden Sichtweisen auf gleicher Ebene dar: „Ich kann verstehen, dass es Sie ärgert, nicht hier entlang gehen zu können. Gleichzeitig mache ich hier gerade eine wichtige Arbeit.“

Es geht nicht darum, sich durchzusetzen, vielmehr darum, eine gute Vereinbarung zu finden. Wenn Ihr Gegenüber sich verstanden und akzeptiert fühlt, fällt es ihm/ihr leichter, sich auf Ihre Sichtweise einzulassen. Vertreten Sie also klar und freundlich Ihre Position und signalisieren Sie dabei, dass Sie ihn/sie verstanden haben. Spiegeln Sie auch gerne Ihre eigene Wahrnehmung, z. B. „Sie machen mir Angst!“


5. Betonen Sie Gemeinsamkeiten

Heben Sie Gemeinsamkeiten in den Sichtweisen hervor: „Ich will genau wie Sie, dass uns der Wald erhalten bleibt“, „Auch ich möchte, dass wir den Wald weiter als Erholungsort benutzen können.“
Es kann für beide Seiten hilfreich sein, auf Gemeinsamkeiten zu achten, da einem der Konfliktpartner dann nicht mehr als feindlich erscheint.
Sie befinden sich auf einer gemeinsamen Ebene, auf der Sie zu­sammen nach Lösungen suchen können.
 

6. Abschluss finden

Idealerweise haben Sie durch die vorangehenden Schritte bereits eine Einigung finden können. Es kann jedoch sein, dass Ihnen das nicht gelingt, Ihr Gegenüber sich nicht auf Sie einlässt, weiter argumentiert und bei der eigenen Sichtweise bleibt.

Auch dann gilt: Beenden Sie die Situation freundlich aber bestimmt, beispielsweise mit „Ich merke, dass es Sie noch ärgert. Ich kann Ihnen aber an dieser Stelle leider nicht weiterhelfen.“ Sie können auch einen Kontakt anbieten, an den sich die Person wenden kann: „Für Beschwerden wenden Sie sich bitte direkt an mein Unternehmen.“

 

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