Und plötzlich steht Weihnachten wieder vor der Tür. Wie konnte das Jahr nur so schnell vorbeiziehen? 2025 hat doch gerade erst angefangen. Wenn wir zurückschauen, werden wir wehmütig. Ein Jahr, das für viele Menschen von Höhen und Tiefen geprägt war. Umso größer der Wunsch, dass das Weihnachtsfest perfekt wird. Stürzen wir uns also in die vollen Läden, um das richtige Geschenk zu kaufen. Dieses soll neben den anderen Geschenken unter dem Tannenbaum für eine ganz besondere Begeisterung sorgen. Wir versuchen, es Freunden und Familie recht zu machen. Weihnachten ist schließlich ein Fest der Liebe und des Friedens – da kann man doch mal zurückstecken, oder?
Stundenlang backen wir Weihnachtsplätzchen, dekorieren die eigenen vier Wände und planen die Reisen zur Familie an den Feiertagen. Und was wäre ein perfektes Weihnachten ohne die ewige Suche nach dem „ultimativen“ Tannenbaum, der für das letzte Stückchen Weihnachtsglanz sorgen soll? Wenn wir ehrlich sind, klingt aber auch genau das ganz schön stressig. Muss es wirklich perfekt sein? In der Vorweihnachtszeit wird uns ganz besonders bewusst, wie schnelllebig und hektisch der Alltag sein kann - und dabei lädt Weihnachten zur Besinnung ein. Ergreifen wir also die Chance und schauen einmal auf das, was für uns tatsächlich wichtig ist. Vergessen wir die Weihnachtsvorbereitungen, den Stress und die Erwartungen und konzentrieren wir uns auf das, was wirklich zählt. Bewusst Zeit für sich nehmen, durchatmen, Pause machen, innehalten und sich mal ehrlich fragen: Wie geht es mir gerade? Was ist mir eigentlich wichtig und wie kann ich das in der Weihnachtszeit leben? Was hat mein Jahr 2025 besonders gemacht? Was möchte ich zurücklassen? Ein paar Minuten laden ein, still mit sich selbst zu sein, denn wir wissen nur zu gut: Weihnachtsstress entsteht vor allem im Kopf.
Wenn wir uns auf das besinnen, was wirklich wichtig ist, erkennen wir schnell, dass es beim Schenken nicht um das perfekte Geschenk geht. Die Geste zählt. Wie wäre es, wenn wir anstelle der teuren Uhr oder des neuen Pullis gemeinsame Zeit schenken? Ist die nicht sogar kostbarer? Auch das Plätzchenbacken steht nicht für die perfekte Weihnachtszeit. Wenn es uns guttut, die Füße hochzulegen, dann tun wir das. Genauso wenig macht der schönste Tannenbaum unser Weihnachten perfekt. Vielleicht freut sich dieses Jahr die kleine, viel zu dünn gewachsene Tanne darüber, dass wir ihr Beachtung schenken. Oder vielleicht auch einfach die Kerze, die Tannenduft verbreitet. Wir entscheiden, wie wir Weihnachten verbringen. In Bezug auf unsere Familie kann das auch bedeuten, dass wir nicht von einem Mittagessen zum nächsten Kaffeetrinken sprinten, sondern unserem Wunsch nach Ruhe nachgeben.
Schrauben wir unsere Erwartungen herunter. Nur weil wir es „immer so gemacht haben“, bedeutet das nicht, dass es auch heute noch so sein muss. Vielleicht ist dieses Jahr die Zeit gekommen, sich bewusst zu werden, was Weihnachten wirklich für uns ausmacht. Lassen wir Weihnachten auf uns zukommen! Erwarten wir nicht „das perfekte Weihnachtsfest“ – schauen wir doch vielleicht eher mit einem Lächeln auf all die Dinge, die weniger perfekt laufen. Freuen wir uns über die kleinen Momente, die unsere Sinne anregen. Der Zimt- und Nelkenduft in der Luft, wenn wir an den Geschäften vorbeigehen. Die festlich geschmückte Innenstadt und die Aufregung der Kinder, die durch die Straßen laufen. Wenn ich meine Erwartungen reduziere, kann ich doch nur positiv überrascht werden, oder?