Neurodiversität im Unternehmen

Vielfalt, die man denken kann

„Neurodiver – was?“ Neurodiversität, Neurodivergenz – vielleicht sind euch diese Begriffe schon im Alltag begegnet. Doch was verbirgt sich dahinter?

NEURODIVERSITÄT BEDEUTET ANDERS DENKEN

Unter „Neurodiversität“ verstehen wir ganz allgemein die Vielfalt in der Wahrnehmungs- und Verarbeitungsfähigkeit unseres Gehirns (griech.: „νεῦρον“ neuron) Jeder Mensch denkt, verarbeitet und interpretiert Informationen auf seine individuelle Weise.

Ein Vergleich: Wir alle haben einen Daumen, aber unsere Fingerabdrücke sind einzigartig. So verhält es sich auch mit unserem Gehirn – wir alle besitzen dieses lebenswichtige Organ, doch die individuelle Verarbeitung von Informationen, Wahrnehmung oder Ausprägung bestimmter Fähigkeiten ist absolut individuell unterschiedlich. Neurodivergente Menschen unterscheiden sich in ihrer Art zu denken, zu verstehen und zu handeln spürbarer von Menschen, die als neurotypisch gelten.

NORMALISIERUNG IM BERUFLICHEN ALLTAG

Für Unternehmen und Mitarbeitende ist es ein Gewinn, diese Vielfalt bewusst wahrzunehmen und zu nutzen. Wenn wir bedenken, dass die Häufigkeit für eine AD(H)S-Diagnose bei ca. 5-7% liegt, für eine Autismus-Spektrums-Störung bei ca.1-2% und ca. 5-8% aller Erwachsenen erfolgreich mit einer Lese-Rechtschreib-Schwäche umgehen, dann wird deutlich, dass uns Menschen mit diesen Diagnosen im Alltag auch unter unseren Kolleginnen und Kollegen begegnen können – womöglich ohne, dass wir davon wissen. Die Haltung, die hinter dem Begriff Neurodiversität steht, möchte das Potential jedes einzelnen Menschen stärken und zur Entstigmatisierung von Menschen mit bestimmten Erkrankungsbildern beitragen. Darüber hinaus steigert eine integrative Unternehmenskultur nachweislich den Erfolg von Unternehmen: beispielsweise durch innovative Lösungsansätze, Perspektivwechsel oder Detailgenauigkeit in der Umsetzung (1). 

Was es dafür braucht, ist die Umsetzung dieser Haltung, zum einen auf der Ebene des Unternehmens, in dem eine Kultur der Offenheit, der Flexibilität und des Mutes, Vielfalt auch im Denken und Handeln zuzulassen, etabliert wird. Zum anderen sollten diese Werte auch von den einzelnen Mitarbeitenden des Unternehmens anerkannt und im Arbeitsalltag gelebt werden. Nicht zuletzt ist die Voraussetzung dafür die Bereitschaft, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in denen die Mitarbeitenden infrastrukturell unterstützt werden, mit z.B. technischen Hilfsmitteln, räumlichen oder zeitlichen Gestaltungsspielräumen (2).

NEURODIVERSITÄT ALS STÄRKE

Mit einer offenen Haltung, der Anerkennung von Individualität und der Bereitschaft zu strukturellen Veränderungen kann das Konzept Neurodiversität zu einem intensiven Miteinander führen, in dem jeder einzelne sein Potenzial entfalten kann und schlussendlich zum individuellen und gemeinschaftlichen Erfolg beiträgt. 

Bei all diesen Potenzialen ist nicht zu vergessen, dass eine veränderte Wahrnehmung oder individuell andere Verhaltensweisen auch belastend sein können oder als herausfordernd erlebt werden. In diesem Fall sind wir für euch da und ermutigen euch, unser Beratungsangebot zu nutzen. 

 

 

 

Quellen: 

  1. Understanding what neurodivergent employees need to succeed. (2024) https://www.mckinsey.com/capabilities/people-and-organizational-performance/our-insights/understanding-what-neurodivergent-employees-need-to-succeed
  2. Junker, J. (2024): Neurodiversität im Job: ein Leitfaden. INQUA Institut für Coaching.  https://www.inqua-institut.de/blog/neurodiversitaet-im-job-ein-leitfaden/ 

 

Insite Bildmarke

WIR FREUEN UNS auf sie

das könnte sie interessieren

WAS GIBT'S NEUES?

Hier finden Sie Neuigkeiten über Mental Health in Organisationen.

BLOG

Newsletter