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Therapy-Slang

| Allgemeines, Führungskräfte, Mitarbeiter,

 

„Am Anfang war das Wort – am Ende die Phrase.“ (Stanislaw Jerzy Lec)

 

„Toxisch“, Narzissmus“, „deprimiert“, „Borderliner“ – wer wurde noch nicht mit diesen Worten auf die eine oder andere Weise konfrontiert?
 

Verschiedene Begriffe aus dem medizinisch-psychotherapeutischen Fachvokabular haben längst Einzug in die Alltagssprache gefunden. Das trägt dazu bei, dass die offene und häufige Nutzung im Alltag, vor allem seitens der betroffenen Personen, zu Entstigmatisierung beiträgt und für diese heute mehr denn je relevanten Themen unseres emotionalen Erlebens sensibilisiert.
 

Allerdings werden manche Begriffe geradezu inflationär verwendet wodurch fachliche Schieflagen entstehen. Vor allem in den sozialen Netzwerken werden bedeutungsschwere Schlagwörter und Zuschreibungen, von denen man meint, sie richtig verstanden zu haben, anderen Menschen zugeschrieben und schnell verbreitet.

 

Durch diese semantische Verschiebung steigt die Gefahr für Missverständnisse, Verharmlosung und Bagatellisierung bestimmter psychischer Störungen. Gleichermaßen können damit auch Übertreibungen und Überspitzungen bestimmter Eigenschaften einhergehen, die für eine fachliche Diagnose nicht ausreichen, aber trotzdem den Anschein einer fundierten Expertise vermitteln.

 

Dr. Ludmila Peregrinova, psychologische Psychotherapeutin und Leiterin des Interventions-Bereiches bei INSITE, und Constanze Kusch-Plewe, Geisteswissenschaftlerin und stv. Leiterin der Kundenberatung bei INSITE, laden Sie zu unserer mehrteiligen Serie „Therapy-Slang“ ein, in der wir über die angemessene Nutzung psychologischer Begriffe informieren. Zudem möchten wir gerne unsere Beraterinnen und Berater zu Wort kommen lassen, da Sprache ein wichtiges Instrument in ihrer täglichen Arbeit ist und sie im Umgang mit unseren Klientinnen und Klienten häufig mit diesen sprachlichen Verschiebungen konfrontiert sind.

 

Mit der Therapy-Slang-Reihe möchten wir für einen sensiblen Sprachgebrauch werben und gleichermaßen Unternehmen, Mitarbeitende und ihre Angehörigen zu diesen Themen stärken.

 

Sprache ist der Spiegel unseres Denkens. Welche Worte wir benutzen, beeinflusst unsere Gedanken, unsere Weltsicht und letztendlich auch unser Handeln. Es ist ratsam, bedachter mit unseren Worten umzugehen. Nicht nur bei dem Thema psychische Gesundheit. Aber hier besonders.