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Einmal aus der Reihe tanzen

Warum Karneval gut tun kann!

| Allgemeines, Führungskräfte,

„Ach, wär‘ ich nur ein einzigmal, ein schmucker Prinz im Karneval…“

 

Ob in Köln, Mainz oder Düsseldorf - in Kürze erreicht die 5. Jahreszeit ihren Höhepunkt.

 

Auch wenn sicherlich einige Menschen dem karnevalesken Treiben mit Verwunderung, Irritation oder Abwehr begegnen, so bringen diese Tagen eine erfrischende Unterbrechung in den Alltag. Schon immer boten Karneval und Fasching eine inszenierte Gegenwelt zur sich anschließenden Fastenzeit. Absichtlich verstoßen Gesänge und Tänze gegen die bürgerliche Norm und sind Ausdruck einer närrischen Verspieltheit. Das Leben wird ausgelassen gefeiert - allen Widrigkeiten zum Trotz.

 

Zum Karneval gehört der Rollentausch. Karneval bieten uns die Möglichkeit, in eine ganz andere Rolle zu schlüpfen, abseits der Realität, ohne Konsequenz. An den jecken Tagen können Menschen Sehnsüchte ausleben, die sonst in ihrem Leben keinen Platz haben. Kurzum: eigentlich eine sehr gesunde Kompensation. Karneval kuriert. Nicht unbedingt die Leber, aber die Psyche.

 

Vieles, was wir tun, ist das Ergebnis von Abwägen und Kompromissen. Doch immer, wenn wir uns für etwas entscheiden, verzichten wir gleichzeitig auf etwas anderes oder schließen es womöglich aus. Manchmal bleibt dabei eine stille Sehnsucht oder ein unerfülltes Bedürfnis zurück. Rollenwechsel können reizvoll sein, weil darin auch Verdrängtes bewusst gemacht und ausgelebt werden kann. Man übernimmt eine andere Perspektive, eine andere Identität und darf auch unbewusste Bedürfnisse und Wünsche äußern, weil diese der Rolle zugeschrieben werden, nicht der Person.

 

An Karneval verlieren viele Rahmensetzungen ihre Gültigkeit. Das betrifft die Kleiderordnung, aber auch ein gewisses sozial erwünschtes Verhalten wie Bescheidenheit, Dezenz und Maßhalten. Und wo wird schon, außer beim Konzert oder im Fußballstadion, lauthals auf offener Straße gemeinsam gesungen und sich in den Armen gelegen?

 

Das Bedürfnis, sich einmal abseits der Realität und ohne alle Konsequenzen auszuprobieren, steckt in jedem Menschen. Im Karneval haben unsere sozialen Rollen Pause. Allein das Gefühl, mal etwas „außer der Reihe“ zu tun, wirkt oft schon befreiend.

 

Gleichzeitig liegt der Charme der Unterbrechung in seiner zeitlichen Begrenzung. Karneval ist ein „Moratorium des Alltags“ (Odo Marquard) (1).Nicht auszudenken, wie es uns gehen würde, wenn die verrückten Zeiten gar kein Ende nähmen.

 

Unabhängig vom karnevalesken Treiben helfen wir Ihnen bei der Rollenklärung im beruflichen oder persönlichen Kontext. Ihre Experten und Expertinnen für die psychische Gesundheit.

 


(1) karnevaldeutschland.de/wp-content/uploads/2019/09/BDK_Ethik_Charta_A3.pdf