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DAK-Psychoreport

Fehltage aufgrund von psychischen Erkrankungen verdreifacht

| Studien/Reports,

Die Langzeitanalyse der DAK zeigt, dass sich die Anzahl der Fehltage, aufgrund von Depressionen oder Anpassungsstörungen mehr als verdreifacht haben. Welche Mittel stehen Arbeitgebern zur Verfügung, um Ihre Beschäftigten wirksam zu unterstützen?

Laut Aussage des Psychoreports der DAK-Gesundheit fehlte im vergangenen Jahr jeder 18. Arbeitnehmer wegen einer psychischen Erkrankung im Job1). Diese Zahlen sind nicht neu, zeigen doch die jährlichen Reports der Krankenkassen ähnliche Zahlen. So auch der letzte Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse.

Anpassungsstörungen und Depression

Besonders auffallend ist der Anstieg der Fehltage aufgrund von "Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen". Hierunter werden Arbeitsunfähigkeitstage verzeichnet, die aufgrund von außergewöhnlich belastenden Lebensereignissen oder traumatischen Erlebnissen entstehen, beispielsweise der Verlust einer nahestehenden Person, Zeuge eines (Arbeits-)Unfalls oder auch Trennung oder Scheidung.

Weiterhin am häufigsten sind Abwesenheiten vom Arbeitsplatz aufgrund der Diagnose Depression.

Eigene Suche nach Unterstützung oft schwierig

"Zu der ohnehin schon belastenden Diagnose Depression oder Anpassungsstörung - wir sprechen hier leider immer noch von Tabuthemen -, kommen noch zwei weitere Punkte. Erstens: die belastete Person braucht dringend Hilfe und ist oftmals emotional gar nicht in der Lage, sich selbst darum zu kümmern" so Alexander Ackermann, Leiter Versorgungsmanagement von INSITE.

"Und zweitens: selbst wenn jemand zum Hörer greift, um sich Unterstützung zu holen, ist dies mit enormen Wartezeiten verbunden. Dies betrifft einmal die Schwierigkeit, überhaupt den richtigen Ansprechpartner ans Telefon zu bekommen. Und weiterhin die beschränkten Kapazitäten in der Patientenversorgung."

Betroffene, die sich Hilfe holen möchten, erhalten kaum zeitnahe Termine. Diese Wartezeiten schlagen sich dadurch auch auf die Dauer der Fehlzeiten wieder.

Externe Beratung als erster Anlaufpunkt

Unternehmen können ihre Beschäftigten genau hierbei unterstützen. Eine externe oder auch interne Mitarbeiterberatung ist ein anonymer Anlaufpunkt, in dem schnell und professionell nach Lösungen gesucht wird. Manchen Betroffenen reichen ein offenes Ohr und ein Gespräch. Nach einer Akutsituation oder einem kritischen Ereignis ist besonders eine zeitnahe Hilfestellung besonders wirksam. Andere werden weitergelotst in eine Therapie oder längerfristige Behandlung und hierbei Schritt für Schritt unterstützt.

Unterstützung im BEM-Prozess

"Wir bieten den Beauftragten des Betrieblichen Eingliederungsmanagement hierbei nochmals besonders Unterstützung in Ihrer Rolle. Ziel ist, besonders längerfristig Erkrankte schnell zu guter Versorgung zu lotsen, sei es durch einen vermittelten Facharzttermin oder einen Therapieplatz" betont Alexander Ackermann. "Wenn die Unternehmen das wünschen, arbeiten wir gemeinsam an einem Prozess, der bereits dann greift, wenn die, gesetzlich definierten, sechs Wochen Arbeitsunfähigkeit, noch nicht erreicht sind. Wir unterstützen das Unternehmen und ganz besonders jeden einzelnen Beschäftigten, der auf eine Weiterbehandlung wartet."

Lesen Sie hier, wie ein EAP im BEM-Prozess unterstützen kann.

 

Quellen:

1) www.dak.de/dakonline/live/dak/bundesthemen/dak-psychoreport-2019-dreimal-mehr-fehltage-als-1997-2125486.html

Bild: www.dak.de/dakonline/live/dak/bundesthemen/dak-psychoreport-2019-dreimal-mehr-fehltage-als-1997-2125486.html / 190725-dak-psychoreport-pdf-2125500.pdf