Die wenigsten Menschen kommen mit der Diagnose Depression in die Behandlung. Oftmals verbirgt sie sich in einem breiten Feld an Symptomen und Beschwerden. Wie kann man Beschäftigte hierbei möglichst gut unterstützen? Dies klären wir im Gespräch mit Dr. Axel Telzerow.
Beschäftigte, die in die Sprechstunde von Dr. Telzerow, Facharzt für Arbeits- & Allgemeinmedizin, kommen, berichten oftmals davon, dass sie sich überlastet fühlen oder in Konflikten stecken. Teilweise beschreiben sie damit Sympotome, die auch in Richtung einer leichten Depression zeigen könnte. Beispielsweise Einschlaf- oder Durchschlafschwierigkeiten, Abgeschlagenheit und Lustlosigkeit, aber auch das Gefühl der Gefühllosigkeit, welches typisch ist für eine Depressionserkrankung.
"In diesem Moment geht es darum, dass man schaut, wie man diese Mitarbeiter am Arbeitsplatz schützen und stützen kann", so Dr. Telzerow. Wichtig ist zu klären, ob die Stimmungslage aufgrund eines Konfliktes, einer Trauerrekation oder ähnlichem hervorgerufen wurde. Oder ob diese Symptome bereits länger anhalten.
Jeder, der sich in einer ähnlichen Situation befindet, kann im ersten Schritt auf sich selbst achten, in sich hinein spüren und sich fragen "Wie geht es mir eigentlich?" Treten die Symptome über einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen auf, sollte man sich Hilfe holen - bei dem Betriebsmediziner, Hausarzt oder sonstigen unterstützenden Angeboten, wie einem Employee Assistance Program. Da dies weiterhin ein stark schambesetztes Thema ist, ist es wichtig, dass es mehrere Unterstützer gibt, die man diesbezüglich ansprechen kann.
"Auch wenn wenig darüber gesprochen wird - Man ist nicht alleine und nicht der einzige, dem so etwas passieren kann. Wichtig ist, dass man weiß, es gibt ein Netzwerk", erläutert Dr. Telzerow. "Derjenige muss zwar den ersten Schritt tun, aber dann wird gemeinsam nach Unterstützung gesucht."
Sehen Sie hier das gesamte Gespräch mit Dr. Telzerow.