Achtsamkeitstechniken gehören zu den wirksamen therapeutischen Hilfen bei der Behandlung von Angstzuständen, Depressionen, mangelndem Selbstwertgefühl und stressbedingten psychosomatischen Erkrankungen. Es überrascht also nicht, dass Achtsamkeit mittlerweile zu einem beliebten Forschungsgegenstand avanciert. Allein 2018 erschienen 842 Beiträge in wissenschaftlichen Journalen, die sich dem Thema widmeten. [1]
Eine aktuelle Studie um das Team von Elizabeth Hoge von der Georgetown University in Washington DC kam jüngst zu einem vielversprechenden Ergebnis, das sich beherzt zusammenfassen lässt: Achtsamkeit wirkt gegen Angst so gut wie Antidepressiva. [2]
In der erwähnten Studie wurde ein Teil der Probanden mit Medikamenten behandelt, der andere absolvierte ein spezielles Meditationstraining nach Jon Kabat-Zinn [3]. Die Ergebnisse sind beeindruckend - Das Achtsamkeitstraining war genauso wirksam wie das Medikament und darüber hinaus wesentlich „bekömmlicher“.
Ein Wermutstropfen bleibt: Trotz dieser guten Bilanz hatte ein Großteil der meditierenden Probanden (mehr als 70 Prozent), nach einem halben Jahr mit dem Training aufgehört, während das Medikament von weniger als der Hälfte der anderen Gruppe abgesetzt wurde.
Wie sich herausstellte, spielten der immense Zeitfaktor und die Kosten eine Rolle, die verhinderten, dass sich das Meditationsprogramm in den Alltag der Probanden integrieren ließ.
Die Studie zeigt jedoch, dass sich das Zeitinvestment lohnt. Überwindet man sich und nimmt man sich bewusst Zeit für sich und seinen Geist, so können Achtsamkeitsübungen langfristig einen bedeutenden Unterschied bei Depressionen, Angststörungen u.ä. machen. Gerade diese Zustände werden in der jetzigen Zeit, die geprägt durch diverse Krisen ist, verstärkt oder entstehen gar erst.
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Quelle:
[1] https://www.mbsr-verband.de/achtsamkeit/forschung
[2] https://jamanetwork.com/journals/jamapsychiatry/article-abstract/2798510
The results from this randomized clinical trial comparing a standardized evidence-based mindfulness-based intervention with pharmacotherapy for the treatment of anxiety disorders found that MBSR was noninferior to escitalopram
[3] https://www.im-wesentlichen.de/achtsamkeit/jon-kabat-zinn/