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Stress am Arbeitsplatz

Welche Faktoren führen zu Burnout und Überlastung?

| Studien/Reports, Allgemeines, Mitarbeiter,

Steigender Druck, Unterbrechungen und neue Anforderungen? Immer mehr Arbeitnehmer fühlen sich be- und überlastet. Sie sagen, der Stress steigt. Studien zeigen jedoch, dass das Arbeitsaufkommen gesamt betrachtet abnimmt.

In mehreren Studien (u.a. der Techniker Krankenkasse, der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA)) werden die Bedingungen untersucht, unter denen wir derzeit arbeiten. Und welche Faktoren uns hierbei stressen und belasten.

Keine nachweisbare gestiegene Belastung

„Zeit Online“ zeigt in ihrem Artikel „Druck, mehr Druck, noch mehr Druck“1 auf, dass die Intensität der Arbeit in den vergangenen Jahren zwar gefühlt gestiegen ist, jedoch keine validen Daten vorliegen, dass dies wirklich so ist. Wir müssen nicht schneller arbeiten, werden nicht häufiger unterbrochen, haben keinen stärkeren Termin- und Leistungsdruck als noch vor ein paar Jahren. Woran liegt also die gefühlte gestiegene Belastung im Arbeitsumfeld?

Gestiegene Fehlzeiten

Unumstritten ist, dass die Fehlzeiten steigen (siehe Blog Gesundheitsreport: Fehlzeiten steigen). Die Zahl der psychischen Erkrankungen in den Diagnosen nehmen dabei laut TK den größten Anteil der Fehlzeiten ein.

Gründe für zunehmende Erschöpfung

Begeben wir uns also auf die Suche nach möglichen Gründen. Zeit Online stellt drei Vermutungen dar:

  • den demographischen Wandel und damit die steigende Anzahl der älteren Beschäftigten
  • mehr Beschäftigte, die erwerbsgemindert sind und damit eine Vorbelastung mitbringen
  • Work-Life-Blending – d.h. die zunehmende Vermischung zwischen beruflichen und privaten Belangen und damit einhergehend die Schwierigkeit abzuschalten und sich zu erholen

 

Nur berufliche Gründe?

Unsere jahrelange Erfahrung in der Beratung von belasteten Führungskräften und Mitarbeitern in der EAP-Beratung legt weitere Vermutungen nahe, die sich auf den privaten Bereich beziehen:

  • Fehlende soziale und familiäre Unterstützung
    Die modernen Lebens- und Arbeitswelten erfordern oftmals Mobilität und damit Umzug und Weggang aus bestehenden sozialen Netzen. Dies spiegelt sich dadurch wider, dass das gewohnte Umfeld zunächst wegbricht, die vertrauten Freunde - für ein offenes Ohr oder unterstützendes Gespräch – sind weit weg.
    Weiterhin kann die Kinderbetreuung nicht von den eigenen Eltern übernommen werden, eine kurzfristige Versorgung des Nachwuchses wird schwierig. Die Organisation des Familienalltags kann dadurch zum Jonglierkunststück. Das Abdecken der Ferienzeiten für viele Eltern eine Herausforderung.
  • Schieflagen im Privatleben
    Patchwork-Familien oder Trennungen können verstärkt zu Konflikten im familiären Bereich führen.
    Und auch unvorhergesehene Ereignisse, Notfälle, Unfälle und Erkrankungen können einen gut strukturierten Alltag ins Wanken bringen und die Betroffenen emotional belasten. Immer wichtiger wird hierbei das Thema Pflege und Versorgung der eigenen Eltern.
  • Gestiegene Anforderungen
    Hinzu kommen die eigenen Ansprüche an Elternschaft, Partnerschaft oder aber des normalen Alltags.
    Die ständige Vergleichbarkeit auf sozialen Medien hat sicherlich dazu beigetragen, dass es einen Trend der Selbstoptimierung gibt.

Unterstützung durch EAP

In all den oben genannten Punkten kann ein externer und unabhängiger Berater Unterstützung geben. Die Externe Mitarbeiterberatung hilft bei Fragestellungen aus dem beruflichen und privaten Bereich.

Sie berät individuell zur eigenen Situation, informiert zu Pflegeleistungen, Kinderbetreuung, rechtlichen Fragestellungen, unterstützt bei Notfällen und Krisen – sowohl fachlich-medizinisch, als auch, mit der belastenden Situation besser umgehen zu können.

Hierbei ist die Beratung vor allem präventiv wirksam, d.h. in dem Moment, in dem ein Betroffener merkt, dass er oder sie durch eine Schieflage an die eigenen Grenzen kommt, kann bereits ein erstes Gespräch erfolgen, um eine Verschlimmerung der Situation abzumildern. Die Beratung ist absolut vertraulich und ist ein Unterstützungsangebot des Arbeitgebers.

 

Fazit

Wir fühlen uns arbeitstechnisch mehr belastet, als noch vor ein paar Jahren. Dies spiegelt sich jedoch nicht in den Zahlen und Studien wider. Hier spielen das eigene Stressempfinden und Faktoren aus dem privaten Bereich eine große Rolle, die jedoch nur schwer messbar sind.

Empfehlenswert ist, sich möglichst frühzeitig mit den Belastungen zu beschäftigen, um nicht auf Dauer in den roten Bereich zu rutschen. Weiterhin sind Ruhepausen wichtig - um aufzutanken und die eigenen Ressourcen zu stärken.

 

Quellen:
1) https://www.zeit.de/arbeit/2019-05/stress-arbeitsplatz-leistungsdruck-job-studien/

2 ) https://www.psychologie-heute.de/beruf/39912-zu-viele-unterbrechungen.html