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In Bad Banks ist der Leistungsdruck enorm – Realität oder überzogene Wirklichkeit?

Auf was müssen wir achten, um leistungsfähig zu bleiben?

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In der prämierten Fernsehserie „Bad Banks“ geht es um Investmentbanker, die unter starkem Druck arbeiten. Hier werden Leistungszwang und das Arbeiten ohne Rast und Pause auf die Spitze getrieben - bis zum Zusammenbruch. Eine überzogene Darstellung? Unser Alltag ist meist nicht so dicht geballt, wie in der Serie. Trotzdem müssen wir oftmals Aufgaben und Ansprüche jonglieren.

Die FAZ schreibt, dass die Protagonisten „sich und anderen […] immer mehr abverlangen, bis zum Zusammenbruch und darüber hinaus.“(1) Die Hauptdarstellerin Jana erleidet Panikattacken und bricht vor Erschöpfung in einem Hotel zusammen. Aber selbst in dieser Serie, die den knallharten Berufsalltag von Investmentbankern darstellt, gibt es eine Szene, in der Jana dringend geraten wird, für Ausgleich und Entspannung zu sorgen.

Wir sprechen mit Deborah Schütt, Leitung des EAP-Bereichs, sowie EAP-Beraterin bei INSITE.

Frau Schütt, wie realistisch empfinden Sie die dargestellte Situation der Hauptdarstellerin Jana? Ist dies überzogen und frei phantasiert? Oder passiert dies in der Tat häufiger?

Aus meiner Beratungserfahrung kann ich sagen, dass diese Situation durchaus realistisch ist. Wahrscheinlich ist die in dem Film geschilderte Personengruppe besonders anfällig, generell gibt es jedoch viele, die im Alltag in einen Funktionsmodus schwenken und sich selbst überfordern.

Warum tun Menschen dies und wie entsteht dieser Funktionsmodus?

Häufig betrifft dies Personen, die mit einem hohen Anspruch an ihre Arbeit oder ihr Leben herangehen. Sie wollen perfekt oder möglichst nahe an perfekt sein. Verstärkt wird dies, wenn wenig Gespür dafür da ist, was an körperlichen Bedürfnissen auftaucht. Das merke ich in den Beratungen ganz oft: körperliche Symptome werden zwar wahrgenommen – beispielsweise Magendrücken, Kopfscherzen oder Schwindel – aber dies wird nicht als Warnsignal des Körpers erkannt.

Muss es denn immer ein Warnsignal sein?

Als Warnsignal sollte man es schon erkennen, natürlich können diese Symptome auch auf andere Ursachen hinweisen und müssen nicht zwangsläufig durch eine zu starke Belastung entstehen. Generell sollte man sich aber überlegen, woher diese Anzeichen kommen könnten – und dann handeln.

Ich vergleiche es gerne mit einem Warnlicht im Auto. Wenn dort etwas aufleuchtet, was vorher nicht war, ignoriert man es auch nicht. Man geht in die Werkstatt oder schaut zumindest nach, was diese Warnlampe bedeuten könnte.

Ist dies denn wirklich immer als kritisch zu betrachten?

Es ist durchaus okay, wenn dies phasenweise auftritt. Aber es sollte eben wieder verschwinden – d.h. die Lampe sollte auch wieder erlöschen. Schwierig wird es dagegen, wenn über einen langen Zeitraum ganz massive Symptome ignoriert werden. Oder aber eine Häufung an verschiedenen Symptomen, beispielsweise schlechter Schlaf und eine Dünnhäutigkeit, die vorher nicht da war. Spätestens wenn die zweite oder dritte Lampe aufleuchtet sollte man in die Werkstatt – um im Bild zu bleiben.

Unsere Erfahrung ist, dass mit dem eigenen Körper oft weniger sorgsam umgegangen wird, als mit dem eigenen Auto. Niemand würde auf die Idee kommen, einfach einen Kaugummi auf die Warnlampe zu kleben.

Warum ignorieren dann viele diese ersten Anzeichen?

Leistungsfähigkeit ist etwas hochindividuelles. Nicht jeder leistet gleich viel wie der andere. Aber auch -und das vergessen viele – wir selbst sind nicht immer gleich leistungsfähig. Oftmals werden Leistungen aus der Vergangenheit als Maßstab genommen. Jedoch sind zwischenzeitlich ggf. andere Themen im Umfeld dazu gekommen, die einen beschäftigen und dazu führen, dass ich nicht mehr die gleiche Leistung abrufen kann. Dies möchte man aber oft nicht wahrnehmen, bzw. vergisst, dass beispielsweise eine geänderte familiäre Situation, Alltagssorgen oder aber auch eine neue Aufgabe innerhalb des Unternehmens auch Ressourcen benötigen, die uns dann eben an anderer Stelle fehlen.

Was empfehlen Sie in solchen Situationen?

Der erste Schritt ist sehr simpel aber leider gehen viele diesen nicht, sondern tendieren sogar zum Gegenteil. Empfehlenswert ist, einfach mal öfter Pausen machen. Das können ganz kurze Pausen sein, aber damit holt man sich aus dem Funktionsmodus raus.

Die Tendenz ist jedoch eher, dass genau diese Themen als erstes hinten runterfallen, wenn es zeitlich und energetisch eng wird – der Sport fällt aus, da man schnell noch eine Präsentation fertig machen möchte.

Dass heißt, wir sollten uns entschleunigen, anstatt noch mehr leisten zu wollen.

Genau, wenn man merkt, dass man nicht mehr so leistungsfähig ist sollten Auszeiten eher häufiger eingeplant werden. Ansonsten kommt es irgendwann wirklich zu einem Zusammenbruch, wie in Bad Banks. Und dann wird es noch schwieriger, aus dieser Funktionsfalle auszusteigen.

 

EAP als Unterstützungsangebot

In der EAP-Beratung können Betroffene Unterstützung erhalten – individuell und zeitnah. Sie können sich mit den eigenen Ansprüchen auseinandersetzen und Stressoren sowie Ressourcen erarbeiten. Die Beratungsleistung wird dabei völlig anonym in Anspruch genommen.

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Quelle

(1) www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/serien/bad-banks-im-zdf-der-investmentbanking-thriller-begeistert-15472233.html

Photo by Ben White on Unsplash

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